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Diese Menge Geldes hat die EZB Banken zur Verfügung gestellt, zu einem Zinssatz von 1%. Da wäre ich auch gerne Banker, denn so sind die nächsten Boni sicher. Aus meiner Sicht ermuntert dieses Vorgehen die Banken nur noch, windige Geschäfte einzugehen. Da da Geld ja irgendwo hin muss, um sich zu vermehren (ich weiß, das kann Geld nicht), werden wohl DAX und Indizes in naher Zukunft aufgeblasen. Nur weil plötzlich veil Geld da ist und alle Aktien kaufen wollen, hat sich ja der Wert der dahinterstehenden Unternehmen nicht um einen müden Cent geändert. Sollte die Blase dann wieder platzen gibt es bestimmt 1000 gute Gründe, ein Bankenrettungspaket zu schnüren…

Ich denke, es ist einfach so, dass die Wirtschaft mal wieder an einem Punkt angekommen ist, wo aufgrund exponentiellen Wachstums durch Zinseszinseffekt das Ende eines Zyklus erreicht wird. Der „Reset“ hat denn den schönen Namen „Währungsreform“ o.ä. Die Frage ist, ob man sich ein Wirtschaftssystem ohne den verhängnisvollen Zinseszins vorstellen kann. Aber Nachdenken über diese Frage würde hierher gehören.

Ich bin mir nicht sicher, ob die „Währungshüter“ noch Herren der Dinge sind. Eine solche Begründung

Die Währungshüter wollen vor allem eines: Das Misstrauen der Banken untereinander mit einer sicheren Geldspritze aus der Welt schaffen. [sz-online]

ist jedenfalls aus meiner Sicht höchstens an den Haaren herbeigezogen. Ich möchte also forcieren, dass sich die Banken untereinander Geld leihen, indem ich denselben Banken billiges Geld zur Verfügung stelle. Was ändert sich dann an der Situation, außer dass die Banken kein Geld mehr brauchen?

Wie schon häufig geschrieben, ich bin kein Wirtschaftswissenschaftler. Über einen erhellenden Kommentar würde ich mich also sehr freuen.

Ehrensold

Nun ist es also raus. Christian Wulff soll den Ehrensold erhalten, der einem Bundespräsidenten zusteht, der aus gesundheitlichen oder politischen Gründen zurückgetreten ist. Nun ja, gesundheitliche Gründe werden es nicht sein. Aber ist es ein politischer Grund, vom Amt zurückzutreten, wenn die Staatsanwaltschaft die Aufhebung der Immunität des Bundespräsidenten beantragt? Ich denke ja, größeren Schaden kann man dem höchsten Amt im Staat kaum zufügen. Sprich, die Entscheidung des Bundespräsidialamtes, den Ehrensold an Christian Wulff zu zahlen, ist gesetzeskonform, zumindest aus meiner beschränkten Sicht.

Das heißt aber nicht, daß ich es richtig finde, was hier geschieht. Es sollte zum Beispiel Herrn Wulff leichtfallen, auf den Ehrensold zu verzichten, zumal er selbst zu Beginn seiner Amtszeit Änderungen an dieser Regelung für angemessen hielt:

Youtube-Video

Nur so kann er noch größeren Schaden von sich und seiner Partei abwenden. Wie lange der deutsche Michel allerdings nachtragend sein wird… ?

Ein Faß ohne Boden

Am 27.02.2012 berichtet die SZ, dass in die Centrum-Galerie 20 Millionen Euro investiert werden sollen, damit das Geschäft besser läuft. Da fragt man sich doch, ob die Manager wirklich wissen, was sie da tun. In den letzten Jahren ist Verkaufsfläche in Dresden nicht knapper geworden (Stichwort Elbepark und Altmarktgalerie).

Wer soll nur immer kaufen?

Das fragt sich zumindest meine Mutter häufiger. Sie ist bestimmt keine Wirtschaftswissenschaftlerin, und ich bin auch keiner, aber ist es wirklich eine unzulässige Milchmädchenrechnung, wenn man fragt, wer denn womit für Umsatz sorgen soll? Und im Angesichte schwindender Ressourcen kann man sich auch fragen, ob man nur immer kaufen sollte? Aber das ist eine Frage für meinen anderen Blog.

Ich würde zumindest mein Geld nicht in Verkaufsfläche in Dresden investieren.

Sachsen will Ladenschluss freigeben“ lautet eine Schlagzeile heute bei sz-online. Die Ladenbesitzer sollen selbst entscheiden dürfen, wann sie ihr Geschäft von Montag bis Samstag öffnen. Damit kann ich noch mitgehen, auch wenn es mir schwerfällt. Die Nacht ist zum Schlafen und nicht zum Konsumieren da. Schon jetzt sind Arbeiter und Angestellte oft in den Nachtstunden beruflich tätig. Nun soll auch noch der Rest der Bevölkerung animiert werden, sich die Nacht um die Ohren zu schlagen.

Was mir aber wirklich die Zornesröte ins Gesicht treibt, ist die Tatsache, dass nicht einmal Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichtes von Politikern ohne zu Murren akzeptiert werden. Juristisch vielleicht nicht zu bemängeln, ist es ein falsches Signal an die Bürger. Die, zumindest aus meinem Blickwinkel, höchte Verfassungsinstanz wird ohne Nachzudenken in Frage gestellt:

Christdemokrat Flath will die bisherige Höchstzahl von vier verkaufsoffenen Sonntagen im Jahr beibehalten. Und die dürfen seiner Meinung nach auch an allen vier Sonntagen im Advent liegen. Auch Morlok [Anm. des Autors: Wirtschaftsminister Sachsens, FDP] bekräftigte gestern, dass Sachsen im kommenden Jahr die Möglichkeit „absichern“ wolle, weiter an vier Adventssonntagen öffnen zu können. Zudem hält der Minister eine Erhöhung der verkaufsoffenen Sonntage in jeder Kommune für wünschenswert.

„Absichern“ heißt in diesem Falle wohl mit irgendwelchen fadenscheinigen Anträgen zu versuchen, diese Entscheidung der Verfassungsrichter unwirksam werden zu lassen.

Ich könnte es nicht besser formulieren:

Bloße wirtschaftliche Interessen der Geschäftsinhaber und das „Shoppinginteresse“ der Kunden genügten grundsätzlich nicht, um die Ladenöffnung an Sonn- und Feiertagen ausnahmsweise zu erlauben.

Die Verfassungsväter haben nicht ohne Grund die Sonntagsruhe als Grundsatz verankert. Gerade im Advent sollten die Menschen Gelegenheit haben, einmal zur Ruhe zu kommen. Dazu gehört meiner Meinung nach gerade nicht der „entspannte Einkaufsbummel“. Und notfalls muss man sie dazu „zwingen“, indem an Sonntagen die Geschäfte geschlossen bleiben.

Stattdesswen wird aus wirtschaftlichen Interessen, die ich nicht erkennen kann, die Verfassung torpediert.

Die Elster…

…ist gemeinhin als diebischer Vogel bekannt. So langsam wird auch klar, warum das arme gefiederte Geschöpf Namenspate sein musste für die Software, die der Bund dem Steuerzahler zur Verfügung stellt, um seine Steuererklärung online abgeben zu können. Das hat nichts mit dem Steuerbürger zu tun, denn Steuertips bekommt er an der Stelle nicht.

Ich muss zugeben, ich benutze diese Software schon eine Weile. So weiß man schon bei der Erstellung der Erklärung auf Tastendruck, wie hoch denn die Rückzahlung ausfallen wird (unheimich motivierend, weiter zu machen). Und das Programm ist kostenlos, im Gegensatz zu kommerziellen Angeboten. Hier bin ich jetzt die Elster, aber ich gebe zu, der KONZ liegt in gedruckter Form neben der Tastatur.

Nun habe ich mich gerade schlau gemacht bezüglich der Software für das Steuerjahr 2009. Da wird auf der offiziellen Internetseite der 20.01.2010 als erstmöglicher Downloadtermin genannt. Und genau das ist es, was mich auf die Palme bringt. Ich möchte meine Steuererklärung, schon aus finanziellen Gründen,  so schnell wie möglich vom Tisch haben. Das wird mir aber gründlich vermiest, durch den „diebischen“ Staat, der die eigens für diesen Zweck geschaffene Software nicht mit Ablauf des Jahres 2009 zur Verfügung stellt. So bleiben ihm Gelder länger erhalten.

Ich möchte hier noch anmerken, dass ich die Notwendigkeit der Steuererhebung nicht infrage stelle, und sogar für die vielbeschworenen Steuersenkungen in der derzeitgen Situation für absolut falsch halte. Auch halte ich das Steuersystem für viel zu verworren (warum brauche ich den Konz?), aber ich möchte nur das zahlen, was wirklich von mir verlangt wird.

Die lange Pause hat ein Ende

Internet-Abstinenz, jede Menge anderer Verpflichtungen und und und… Ich hoffe, ab jetzt wieder regelmäßiger Artikel verfassen zu können und in der Blogosphäre Ansichten auf die Welt in Erfahrung bringen zu können.

In letzter Zeit taucht es verstärkt in den Medien auf, das Thema „Privatsphäre im Internet“. Aufhänger sind Umfragen die belegen, dass Personalabteilungen von Unternehmen das Netz durchforsten, und zwar auf der Suche nach Hintergrundinformationen zu Bewerbern. Das eine ist, dass man möglichst keine „anzüglichen“ Dinge über sich online stellen sollte. Das ist nur vernünftig.

Was aber, wenn seriöse Meinungsäußerungen nicht mit den Weltsichten einer entsprechenden Firma konform gehen? Hier kommt man zu der paradoxen Situation, dass die Möglichkeiten des Internet einerseits den Meinungsaustausch, die Meinungsvielfalt, eben die Meinungsfreiheit beflügeln wie kein anderes Medium zuvor. Andererseits sorgen die Möglichkeiten dafür, dass Äußerungen von Meinungen quasi einer Selbstzensur unterliegen, die sich daran orientiert, was gerade politisch korrekt ist.

Es bleibt abzuwarten, in was für eine Art Gesellschaft dieses Paradoxon führen wird.

Wahlkampf negativ

Seit kurzen befindet man sich wieder in einem Wald aus Wahlwerbeplakaten, wenn man durch die Straßen geht. Auch im Fernsehen wird man nicht verschont. Dabei ist es erschreckend, wie wenig Substanz dahinter steckt. Besonders fällt mir das bei der SPD auf, die hier in Dresden auf Plakaten mit den folgenden Sprüchen wirbt.

Finanzhaie würden FDP wählen!
Heiße Luft würde Die Linke wählen!
Dumpinglöhne würden die CDU wählen!

Da frage ich mich, hat diese große Partei überhaupt ein eigenes Programm ?

Guido W. wiederum, gestern als Vorsitzender seiner Partei wiedergewählt, will regieren. Sinngemäß mit der Begründung „Wer eine Große Koalition nicht möchte und Rot-Rot-Grün verhindern will, kommt an der FDP nicht vorbei“. Gibt es denn auch ein Programm in positiver Richtung frage ich mich da? Ja, Guido will das Steuersystem gerechter machen. Super, was sich dahinter verbirgt, weiß sicher Oskar L.

Dabei geht es hier „nur“ um die Europawahl. Das ist für mich vielleicht zu weit weg, ähnlich wie in den USA die Präsidentschaftswahl für die US-Amerikaner weniger interessant ist. Aber ich beginne mich schon jetzt über die Substanzlosigkeit im Wahlkampf zur Bundestagswahl zu ärgern. Es ist ja wirklich kein Wunder, wenn die Bürger den Wahlurnen fernbleiben oder ihr Kreuz bei denen machen, die wenigstens durch markante Sprüche zu punkten versuchen.

Um es vorwegzuschicken, ich finde ein solches Anbauverbot gut. Trotzdem glaube ich jemand zu sein, der sich die Argumente für und wider eine Sache zu Gemüte führt. Solche gab es in der heutigen Sächsischen Zeitung. In den Ring steigen der sächsische Agrarminister Frank Kupfer und Stephanie Töwe von Greenpeace. Wer in welcher Ecke steht, sollte klar sein.

Der Herr Minister hält die bestehenden Regeln für den Anbau von genveränderten Pflanzen für ausreichend:

So gilt ein Mindestabstand zu konventionellem Landbau, der dafür sorgt, dass sich Genmais und normale Sorten nicht unkontrolliert kreuzen.

Diese Aussage wirft 2 Fragen auf. Zum einen: Weiß die bestäubende Biene um die Paragraphen? Und die andere: Wenn genveränderte Pflanzen unproblematisch sind, dann sollte auch eine „unkontrollierte Kreuzung“ kein Problem sein, oder? Wenn immer mehr manipuliertes Saatgut verwendet würde, würde sich eine solche Kreuzung ohnehin kaum verhindern lassen.

Ein Argument, dass sich so erst einmal nicht leichtfertig von der Hand weisen lässt, ist die Resistenz der Pflanze gegen Krankheiten und Schädlinge. Dadurch gibt es Ersparnisse an Pflanzenschutzmitteln, was natürlich auch der Umwelt zugute kommt. Vielleicht sollte man aber über eine umweltfreundliche Veränderung dieser chemischen Keulen nachdenken, anstatt den Teufel mit dem Belzebub auszutreiben.

Der Schluss der Argumentation ist dann eines Ministers nicht würdig. Zuerst führt er ins Feld, dass doch Gentechnik schon vielfach verwendet wird und deshalb kaum schlecht sein kann. Aber der Gipfel:

Für Gentechnik gilt dasselbe wie vor 200 Jahren für Eisenbahn oder später für Autos. […] Am Anfang schürten ihre Gegner Angst und Hysterie.

Zuerst einmal steht ja gar nicht fest, ob die Menschheit mit Eisenbahn und Autos glücklicher ist, als ohne. Wer will schon einen Vergleich ziehen? Wieviel Wohlstand sind die Verkehrstoten jedes Jahr wert? Aber meiner Meinung nach steht fest, dass diese technischen Erfindungen die Natur kaum beeinflussen (mal vom CO2-Ausstoß und Umweltzerstörung durch Straßen abgesehen), Gentechnik aber in Mechanismen eingreift, die die Menschheit meiner Meinung nach noch nicht verstanden hat, die aufgrund Ihrer Komplexität wohlmöglich sich dem Verständnis sogar entziehen. Es werden also Äpfel mit Birnen verglichen, nur um Gentechnikgegner als dümmlich hinzustellen.

Und genau diese Manipulation des Ungewissen ist die Basis für die Argumentation von Frau Töwe. Die Auswirkungen beschreibt Sie sehr drastisch. In Nordamerika und Argentinien sei der Anbau schon großflächig und führe zu

höherer Pestizidverbrauch, Entstehung von Superunkräutern, Schädigung von Nützlingen, Verdrängung traditioneller Pflanzenarten

Leider alles sehr plakativ, was aber am begrenzten Umfang des Artikels liegen mag. Trotzdem schafft es kein Vertrauen zu den Argumenten. Zum Ende hin auch bei Ihr eine Offenbarung (Hervorhebung durch den Autor):

Aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass sich der Genmais negativ auf andere Tiere wie Mäuse, Marienkäfer, Schmetterlinge, Honigbienen aber auch auf Regenwürmer auswirken kann.

Wissenschaftliche Untersuchungen, die nichts aussagen, werden hier ins Feld geführt. Man kann nur hoffen, dass es bald belastbare gibt, damit diese Diskussion nicht mehr religiös, sondern rational geführt werden kann. Bis dahin sollte man aber den „Genmais“ im Giftschrank lassen.

Der ADAC wacht auf?

Alljährlich zu Ostern zeigt der ADAC mit dem Finger auf die bösen Mineralölkonzerne. Die Benzinpreise steigen, immer zu Ostern. Das belegt sogar eine ADAC-Statistik:

Nach dieser müssen Autofahrer gerade vor Reisewochenenden mehr bezahlen. (1)

Da sage ich, das klingt einigermaßen logisch, wenn ich mir den Unterricht über unser Wirtschaftssystem in Erinnerung rufe.

Schuld an der Preiserhöhung ist laut ADAC-Pressesprecher Andreas Hölzel nicht nur der gestiegene Ölpreis, sondern auch das Profitdenken der Mineralölkonzerne. „Die halbe Nation ist während der Feiertage auf den Beinen. Da wollen die Ölmultis natürlich mitverdienen.“ Gemessen am Rohölpreis seien die Spritpreise in der Bundesrepublik deutlich überhöht. (1)

Die bösen Ölkonzerne. Ich warte wirklich auf die Grundgesetzänderung, in der jedem Bürger das Recht auf „(kosten)freie Fahrt mit dem eigenen Automobil mit Antrieb auf Verbrennungskraftmaschinenbasis“ eingeräumt wird. Bis dahin aber, lieber ADAC, werden jedes Jahr zu Ostern die Benzinpreise steigen. Und es ist völlig egal, wie hoch sie sind. Solange der Deutsche Michel bereit ist, zu diesen Preisen sein Auto zu bewegen, ist wirklich alles in Ordung und „der Markt“ funktioniert. Es gibt nunmal weder ein Grundrecht auf ein Auto, noch eines auf billiges Benzin.

Quelle: Sächsische Zeitung, 09.04.09